Samstag, 26. März 2011

[BUCH / REZENSION] .... Infinity -> finito ...

Ich habe mich lange vor dieser Rezension gedrückt, denn ich weiß leider noch immer nicht was ich von dem Buch halten soll. Der einzige Grund für diese Unsicherheit ist die Aussage des Autors dass es sich bei dem Roman - und ich zitiere "um eine typische Trilogie aus VIER Bänden handeln wird" ;)

Wäre das ein eigenstädiges Buch würde ich einen Stern dafür vergeben und die Sache ruhen lassen, denn die über 600 Seiten sind zwar ausgefüllt mit Text aber inhaltlich irgendwie doch ziemlich leer. Manche Handlungsstränge ziehen sich völlig sinnlos über hunderte von Seiten hinweg ohne irgendwohin zu führen --> zumindest in diesem Band und das ist der Haken. Vielleicht wird ja noch einiges in folgenden Bänden aufgedeckt und zurechgebogen was momentan noch sehr unklar ist - wer weiß.

Doch trotz alledem gibt es noch mehr Kritikpunkte, denn abgesehen davon, dass vieles unklar bleibt, ist es doch so, dass viele Szenen dermaßen in die Länge gezogen worden sind scheinbar aus einem einzigen Grund - um Seiten damit zu füllen. Manchen Gespärche drehen sich bis zu 100 Seiten lang im Kreis, es wird immer wieder dasselbe wiederholt aber nicht geschieht. Oft sind die Szenen unpassend kitschig und in solchem Momenten romanisch, in denen die Romantik eigentlich nichts verloren hat. Manche Personen scheinen nur dazu kreiert worden zu sein um den Leser zu belüstigen, jedoch auf eine so platte Weise, dass einem das Lachen nach wenigen Seiten vergeht.

Auch strotzt das Buch nur so vor Fehlern. Ich möchte hier keine Grammatikfehler aufschreiben aber manche Aussagen waren schon sehr nervig und es würde mich ( als Lehrerin besonders ) ärgern wenn Leser Lichtjahre als Zeitangabe verwenden würden, denn leider macht es Herr Hohlbein genau so vor!
Nun aber zum Inhalt. Hier geht es wohl um unsere Erde jedoch in einer sehr fernen Zukunft, in der sich fast die gesamte Bevölkerung in einer einzigen Stadt "Der Belagerung" aufhält weil der Rest der Welt unbewohnbar geworden ist. Und auch die Belagerung kann nur existieren weil inmitten dieser großen Stadt ein riesiger Turm für frische Luft und Wasser sorgt. Dieser Turm ist so unglaublich hoch, dass man ihn von überall sehen kann und doch gelang es bisher kaum einem hinein zu gelangen, denn eine Mauer beschützt die Bewohner von R´Achernon und diesen Schutz haben sie wohl auch nötig, denn die Bewohner der Stadt wollen mehr als nur frische Luft und Wasser, sie wollen alles haben was auch die Menschen im Turm ihr Eigen nennen. Und das ist wirklich nicht wenig. Die Prinzession Arion zum Beispiel führt wirklich ein unglaublich königliches Leben. Sie hat einen großen Park mit Bäumen ( so etwas gibt es in der Belagerung schon lange nicht mehr) und sie ist sogar unsterblich was auch gewisse Vorzüge hat. Und so kommt das was kommen musste: um einen Krieg zu vermeiden muss sich die Herrscherin der Turms mit dem Herrscher der Belagerung treffen um über den Frieden zu verhandeln. Doch dann läuft etwas schief...
das wars dann auch an wichtigen Fakten. Ich habe hier nur den einen wichtigen Strang herausgearbeitet, denn die anderen verlaufen im Sande und würden kaum zum Verständnis des Romans beitragen :)

Handlung 2/5
Charaktere 3/5
Lesespaß 3/5
Sprache 2/5
Preis/Leistung 2/5
Ergibt: 2,4 von 5 Punkten

Weiter möchte ich noch hinzufügen, dass ich das Buch im Rahmen einer Leserunde von Piper-Fantasy.de erhalten habe und der Autor hätte an dieser Runde ebenfalls teilnehmen sollen. Als ich das erste mal ins Forum geschaut habe, fand ich eine sehr eigenartige Ermahnung vor. Und zwar stand dort, man solle den Autor  auf seinen ausdrücklichen Wunsch SIEzen. Muss man soetwas extra schreiben? Ich muss gestehen, dass ich es persönlich genommen habe, denn irgendwie hinterlässt eine solche Aussage einen Nachgeschmack -  Etwas in der Art: "Die Leser sind ja solche Rüpel, am besten ich sage ihnen gleich was sich gehört!" 

Und dann war der Autor ganze ZWEI Mal anwesend und das auch nur in der Fragerunde - für alle anderen Abschnitte schien er sich gar nicht erst zu interessieren! Tut mir leid, aber ein wenig mehr Interesse an seinen Lesern würde doch kaum schaden? Vor allem wenn man das eigene Buch vermarktet!!! Und sollte es doch an Zeit mangeln, dann könnte man so etwas genau wie die Sache mit dem SIEzen von vornherein schreiben! Ich habe schon öfters mal an Leserunden mit Autorenbegleitung teilgenommen und noch nie so etwas erlebt! 

Für mich war es das erste und wohl auch das letzte Wolfgang Hohlbein Buch - sorry :) 
 Ach ja, im Buch gab es noch eine kleine Zugabe, die man vielleicht nich vergessen sollte: Und zwar befand sich darin ein Freischaltcode für das Lied "Geas Traum" von Schandmaul. Gea ist übrigens eine Figur aus dem Roman und in dem Video kommen einige Handlungen aus dem Buch vor ;) 

Wozu jedoch der Code nützlich sein soll, habe ich noch immer nicht verstanden, denn das Video steht auch zur freien Verfügung bei YouTube, warum dann auf der Schandmaul Homepage "freischalten" ? ;) 

Mein Geschmack ist es nicht, aber vielleicht mag es ja sonst jemand....

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