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Freitag, 2. September 2011

[KREATIVES] ... Wie man sich die Welt erlebt ...

Keri Smith sollte eigentlich allen Bücherhassern ;) bekannt sein, denn keine andere als Sie war es die das Buch "Mach dieses Buch fertig" erfunden und damit eine Vorlage für viele Nachahmer (wie KeinBuch von mixtvision oder "Mach mich fertig" von Ravensburger) geschaffen hat (ist Plagiatie in der Buchbranche erlaubt?! :/)

Aber an dieser Stelle möchte ich nicht über die Vorgänger reden sondern über das tolle, neue, kreative Werk "Wie man sich die Welt erlebt" von dieser einzigartigen Frau! Ja, ich könnte stundenlang über ihre kreative Ader schwärmen und das kann die Bücherbloggemeinde bestimmt auch nachvollziehen :)


Titel: Wie man sich die Welt erlebt
Autorin: Keri Smith
Verlag: Antje Kunstmann
Seiten: 204 mit 59 Erkundungen
Preis: 14,90 Euro

Worum geht es in diesem Buch? 
Keri Smith selbst schreibt, dass sie in einer schlaflosen Nacht zu Papier und Feder gefriffen hat um eine Liste mit Zitaten zu erstellen, die sie in den Jahren zuvor von Ihren Lehrern gehört und gelernt hatte. Da Keri Illustratorin ist, handelt es sich dabei um Zitate die einem zu mehr Kreativität im Alltag verhelfen sollen und so ist diese Liste gewachsen und wurde eines Tages zu etwas viel größerem. Keri Smith hat die gelernte Weisheit in Aufgaben verpackt - wie schon zuvor bei "Mach dieses Buch fertig" und "Das ist mehr als ein Buch" - und an uns weitergereicht. Wer also ein wenig mehr möchte als nur ein Buch zu zerstören und bereits ein großer Fan von "Das ist mehr als ein Buch" war, der wird es lieben. Aber auch die Künstler unter euch oder diejenigen, die sich einfach nur mehr Kreativität wünschen wird dieses Werk überzeugen. Warum? Das zeige ich Euch genauer...

Erkundung #31 Klänge & Geräusche lauschen & machen
Das Buch ist nämlich in zwei Abschnitte aufgeteilt. Im ersten befinden sich 59 Aufgaben, die ihr zu bewältigen habt um den Alltag in ein Kunstmuseum zu verwandeln und euch in Künstler, die in jedem Stein und jeder Glasscherbe etwas besonderes sehen. Im zweiten Teil (ab Seite 151) findet ihr genügend Platz um eure Beobachtungen und Forschungsarbeiten zu dokumentieren. Das besondere an dem Buch (wie an allen Büchern von Keri Smith) ist, dass es komplett in Handschrift ist! Ich finde es klasse, denn daran merkt man sofort dass die Autorin wirklich ganz und gar bei der Sache ist und nicht nur auf großes Geld aus ist :)

Ich bin total begeistert von dem Buch und finde sowohl die Aufgaben als auch die Zitate, die man darin findet klasse. Die Aufmachung und die Detailverliebtheit von Keri Smith machen aus diesem kleinen Büchlein bereits ein Kunstwerk und dieses Buch zu einem wertvollen Schatz für alle, die gerne kreativ werden.

Meiner Meinung nach eigent sich das Buch besonders gut für das Arbeiten im Kindergarten, in der Schule oder mit Kunststudenten. Es ist nämlich egal ob man die Erkundungen an 6 oder 26 Jährige weitergibt - sie alle werden Spaß daran finden und etwas Neues in ihrem Alltag entdecken - und vielleicht, so ganz nebenbei auf dieser Erkundungstour auch ein Stück Kreativität finden.

Hier noch ein paar Beispiele aus dem Buch: 








Donnerstag, 25. August 2011

[FOTOGRAFIE, BUCH] ...mehr als nur Fotos ...

Möchtest du auch solche Bilder "machen" können? Ich schreibe bewusst "machen", denn "schießen" kann man sie schwer :)

Bereits vor vielen, vielen Jahren sah ich die ersten HDR Fotos auf Titelblättern vieler Foto Magazine und ich wollte von da an nichts anderes als genau solche Fotos selber schießen. Unzählige Magazine habe ich zu diesem Thema gekauft und verschlungen und die Beschreibung zu HDR Fotografie war jedes Mal so simpel, dass ich dachte es wäre ein Kinderspiel. Doch nach hunderten unter- und überbelichteten Bildern gab ich das ganze dann doch auf. Meine Fotos wurden nur minimal besser, kontrastreicher aber niemals so malerisch und einmalig wie die in den Magazinen. Und auch immer bessere Programme gaben mir nicht das was ich wollte...

...jetzt weiß ich auch warum... Denn 5 bebilderte Seiten in einem Magazin und ein bisschen Text dazwischen können einem nicht einmal den Begriff "HDR" erklären geschweige denn die Techniken! Und je ein unter- ein über- und ein normalbelichtetes Bild reichen noch lange nicht um daraus ein tolles HDR Foto zu basteln. Da muss ein richtiges Buch her und das habe ich nun endlich gefunden:

  HDR Fotografie 


Autor: Fructuoso Navarro
Verlag: Addison - Wesley 
Seiten: 410 + DVD
Preis: 39,80 Euro




gesponsort von: 


Dieses Buch ist in 7 Kapitel eingeteilt und nach jedem Kapitel wird ein HDR Künstler mit Bildern und Kurzbiografie vorgestellt. Die Idee finde ich toll, denn jeder Mensch hat seine eigene Sichtweise auf die Welt und nirgends werden diese Unterschiede deutlicher als in der Malerei und HDR Fotografie!

Kapitel 1 beschäftigt sich mit Grundlagen und der Autor verspricht, dass sich nach der Lektüre viele technische Fragen rund um HDR von ganze alleine beantworten. Es geht hier um Licht, Kontrast, Tonwerte, Belichtungswerte, ISO - Werte und vieles mehr. Immer wieder  (manchmal mehrmals pro Kapitel!!) findet man  noch eine kurze Zusammenfassung, so ähnlich wie in einem Lehrbuch! So kann man anhand der Stichworte in der Zusammenfassung sein Wissen überprüfen :)

In Kapitel 2  werden die Grundlagen aus dem ersten Kapitel vertieft. Es ist wirklich viel, viel schwieriger zu verstehen und vor allem sehr technik- und theorielastig. Mir fiel es sehr schwer sich da durchzuarbeiten, vielem musste ich mehrmals lesen und manches habe ich auch gar nicht verstanden. Oft habe ich mich dabei gefragt ob das alles Tatsächlich nötig ist...


In Kapitel 3 geht es um die Motivwahl. Denn es gibt Situationen die mehr oder weniger für HDR Fotografie geeignet sind. Hier lernt man Motive zu analysieren und Histogramme zu verstehen (bis dato habe ich mich jedes Mal gefragt wozu das Histogramm überhaupt gut sein soll ;)

Erst ab Kapitel 4 gehts richtig los. Zunächst einmal wird die Frage geklärt welche Kamera für HDR geeignet ist und welche nicht und dann wird anhand von vielen Fotos erklärt was man auf seiner Kamera einstellen sollte und worauf man achten muss (Blende, Verschlusszeit, ISO-Empfindlichkeit ...)

Nach der Lektüre von Kapitel 4 haben sie dann ein paar Fotos geschossen. Doch diese sind bisher noch Einzelfotos. Deswegen geht es in Kapitel 5 um die Grundlagen der Bildbearbeitung.

Auch in Kapitel 6 geht es um die Bildbearbeitung jedoch viel detaillierter. In diesem Kapitel werden 5 wichtige HDR Bearbeitungsprogramme vorgestellt und die Bearbeitung mit Hilfe dieser Programme aufgezeigt. Darunter: Photoshop CS5, Photomatix Pro 4, FDRTools, Pseudo HDR und Nik HDR Efex Pro.Das ist wohl auch das umfassendste Kapitel von allen...



Kapitel 7 soll die Inspiration wecken und zeigt die unterschiedlichsten Motive und den Weg von einem gewöhnlichem Foto zu einem HDR Kunstwerk

Dieses Buch ist ein echter Brocken. Keine leichte Kost, wie sie so viele Foto - Magazine mit ihren Lockbeschreibungen versprechen. Ich fand es teilweise richtig anstrengend da es doch sehr theorielastig ist aber ich bin der Meinung, dass man ein Handwerk verstehen muss um es perfekt ausführen zu können. Und so muss man sich mit dem Buch richtig auseinandersetzen um richtig gute HDR Fotos zu erzielen. Manche Kapitel werde ich sicherlich noch ein oder gar zwei Mal lesen müssen, denn vieles ist mir noch immer nicht ganz klar geworden zum Teil liegt es vielleicht auch an der ein wenig holprigen Übersetzung. Ich musste den einen oder anderen Satz mehrmals lesen um überhaupt zu verstehen, was er ausdrücken soll.

Die DVD bietet das eine oder andere Tool als Probeversion und viele Beispielbilder, für die es mich Buch keinen Platz gab.

Fazit: 
Wer HDR erlernen möchte, der kommt nicht an der trockenen Theorie vorbei. Aber die wunderschönen Bilder im Buch und auf der DVD helfen einem dabei die schweren Kapitel zu bewältigen und bringen einem von Seite zu Seite dem Traum gute HDR Fotos zu machen näher! Besonders praktisch fand ich die Kapitel zum Thema Bildbearbeitung, denn die Schritt für Schritt Anleitungen sind wirklich sinnvoll und endlich mal total praktisch :)

alle hier gezeigten Bildern habe ich von dem Buch abfotografiert. Sie dürfen auf keinen Fall kopiert und anderweitig verwendet werden, da sie dem Copyright des jeweiligen Künstlers unterliegen!!!

Mittwoch, 17. August 2011

[FOTOGRAFIE, BUCH] Eine gute DSLR macht noch keinen guten Fotografen


Als wir im letzten Urlaub beklaut wurden, war ich zunächst einmal sehr traurig denn alle unsere Urlaubsfotos waren von einem Tag auf den anderen weg und auch unsere praktische Videokamera mitsamt der Videos wurde nicht verschont.

Doch bereits nach wenigen Tagen habe ich mich entschieden das beste aus der Situation zu machen und eine noch bessere Kamera zu kaufen, denn bis dato war ich mit einer Sony DSC - H5 unterwegs, eine gute Kamera mit Superzoom, die ich jedoch nur in der "Automatik" Einstellung nutzen konnte weil ich die Bedienungsanleitung von Sony für eine Zumutung hielt..

Nun denn, nach langer Suche fiel meine Wahl auf die DSLR (digitale Spiegelreflexkamera) von Sony weil sie anfängerfreundlich sein soll und in der Preisklasse bei jedem Test einen der ersten Plätze belegt. Dazu kommt noch die gute Videofunktion auf die ich auf keinen Fall verzichten wollte...

Da war sie also da, die Sony Alpha 55V, so ganz anders und viel größer als alles was ich bisher in meinen Händen hatte und die ersten Fotos in der "Automatik" Einstellung waren auch nicht übel doch diesmal wollte ich mehr von einer Kamera und so habe ich mich an die Bedienungsanleitung gesetzt und habe versucht das Fachchinesisch zu verstehen - wohl vergeblich, denn von da an wurden meine Fotos immer schlechter: überbelichtet, verwackelt, unterbelichtet oder einfach nur unscharf...

...ich war schon kurz davor alles zusammen zu packen und zurück an den Händler zu schicken bis ich durch Zufall auf das Buch "Einfach besser fotografieren mit ihrer Sony Alpha" von Data Becker gestoßen war. Ein Verlagsmitarbeiter war so unheimlich nett, dass er mir nicht nur das Buch zum Rezensieren zusandte, sondern mir auch noch über Tage hinweg wertvolle Tipps mit auf den Weg gab egal ob es mir um eine passende Tragetasche oder ein Stativ ging. Wow, das ist noch Service!! Vielen Dank an dieser Stelle!! Denn ohne Sie wäre ich wohl wieder mit einer kleinen Kompaktkamera unterwegs :)

Ja, ja, ich quatsche wieder zu viel..also fangen wir mit der eigentlichen Rezension an...


Die Fakten

Titel: Einfach besser fotografieren mit Ihrer Sony Alpha
Autor: Frank Exner 
Verlag: Data Becker
Seiten: 322
Preis: 39,95 Euro

Für Modelle: Sony Alpha 200, 230, 290, 300, 330, 350, 380, 390, 450, 500, 550, 560, 580, 33 & 55V 

! Ende des Jahres erscheint eine überarbeitete Neuauflage !






Inhalt

Das Buch ist in 11 Kapitel aufgeteilt und ich möchte Euch nun alle 11 kurz vorstellen

  1. Der perfekte Einstieg 

Dieses Kapitel ist wohl für blutige Anfäger gedacht und erläutert ähnlich wie die Bedienungsanleitung die wichtigsten Funktionen, die Bedienelemente und hilft dabei die Grundeinstellungen ihrer Alpha zu optimieren. Zugleich finden man am Ende des Kapitels eine kleine Übersicht der Ausrüstung, die man für den Einstieg benötigt. 

 Ist man mit Kapitel eins fertig, weiß man wozu die vielen Knöpfe da sind und was sie bewirken und man lernt die wichtigsten Änderungen vorzunehmen.

          2.  Jederzeit perfekt scharf stellen

      Ich war sehr enttäuscht als ich zum ersten Mal versucht habe mit meiner neuen Alpha bewegte
      Objekte zu fotografieren, denn meisten Bilder waren unscharf und die Bewegngen einfach nur verschwommen. Erst durch das Buch „Sony Alpha“ von Frank Exner habe ich von den den verschiedenen Autofokusmodi erfahren, die das Scharfstellen zu einem Kinderspiel machen. Ich war total begeistert als ich nach dem Lesen des Kapitels die ersten scharfen Bilder hinbekommen habe und zwar sogar richtig schöne, mit verschiedenen Messfeldmethoden...



      Natürlich ist es nicht so, dass es nach dem Lesen gleich klappt. Hier zählt die Übung. Noch immer dauert es bei mir bis ich die richtige Einstellung vorgenommen habe und noch immer verwackel ich ab und zu etwas weil ich im Eifer des Gefechts vergesse die richtige Einstellung vorzunehmen ;) Aber Übung macht bekanntlich den Meister!
      Toll fand ich in dem Kapitel die vielen Bilder, die einem ganz genau zeigen um was es geht und welche Ergebnisse man mit einer bestimmten Einstellung erreichen kann.

        3.  Die Belichtung mit den Alphas perfekt im Griff

      Dieses Kapitel geht nun ein wenig tiefer in die Materie hinein und beinhaltet viel mehr Fachwissen als die Kapitel zuvor. Hier soll man lernen die richtige Belichtungszeit einzustellen, man lernt vieles über die ISO – Werte und die Auswirkungen der Blende auf das Bild. Für einen blutigen Anfänger wie mich geht es zunächst einmal darum zu verstehen worum es geht. Was  ISO – Wert ist und und und. Sobald man das hat muss man üben, üben und nochmal üben. Denn gerade die Sache mit der Belichtung fällt mir echt schwer. Ich kann momentan noch sehr schlecht einschätzen worauf ich in bestimmten Situationen achten soll und somit muss ich dieses Buch dauernd griffbereit halten. 



      Toll finde ich auch die Erklärung des Bildstabilisators. Klar weiß ich was das ist aber oft genug hatte ich auch mit dem Bildstabilisator verwackelte Fotos. Nach der Lektüre des dritten Kapitels wusste ich dann endlich warum ;) und kann nun gezielt dagegensteuern.

         4. Kreative Belichtungsprogramme für bessere Fotos

      Wer Sony Kameras kennt, der weiß, dass diese viele Extras haben. Bereits meine DSC-H5 hatte diverse Kreativprogramme die ich nur teilweise nutzen konnte. Schade eigentlich, denn diese sind wirklich klasse! In diesem Kapitel werden die verschiedenen Programme kurz vorgestellt und man bekommt einen Überlick welche Bilder man mit welchem Programm schießen sollte und wie das Ergebnis nachher aussieht. Wieder mal ein eher praktisches und ziemlich nützliches Kapitel, das einen nach dem schweren dritten wieder Mut gibt ;)

 

       5. Gekonnter Blitzeinsatz an den Alphas

      In diesem Kapitel lernt man den eingebauten Blitz der Alpha besser zu nutzen. Wie kann man rote Augen vermeiden? Wie überbelichtete Fotos oder ungewollte Schatten im Hintergrund?
      Aber es geht auch über den eingebauten Blitz hinaus und man lernt neue Ausrüstung kennen. Meiner Meinung nach ist dieses Kapitel zum größten Teil für fortgeschrittete Fotografen gedacht, denn alles was über den vorhandenen Blitz hinaus geht ist für mich persönlich uninteressant – zumindest für den Augenblick. Doch gerade das 5. Kapitel zeigt wohl deutlich, dass dieses Buch nicht nur für  Anfänger gedacht ist, sondern auch den Horizont eines fähigen Knipsers zu erweitern vermag. Ich finde es toll irgendwann in Zukunft auf das Buch zurückgreifen zu können um zu schauen welche Blitztechnik ich brauche um bestimmte Schatten und Reflexionen zu vermeiden und somit gekonnt in einem Fachgeschäft nachfragen kann. 



       6. Korrekte Farben und Lichtwerte mit den Alphas

      Dieses Kapitel befasst sich mit der Optimierung von Farben, denn oft fotografiert man etwas weißes, das dann grau aussieht. Schrecklich wenn eine Schneelandschaft plötzlich dreckig erscheint oder ein Raum der einem „live“ besonders stimmungsvoll vorkommt auf Papier eine völlig andere Farbe und somit Atmosphäre erhält. Toll an diesem Kapitel ist auch die ausführliche Beschreibung der Fotobearbeitung nach dem Fotografieren. Denn oft bemerkt man im Eifer des Gefechts nicht, dass die Farben von der Kamera nicht so gesehen werden wie man sie selbst sieht oder sehen möchte.



      Leider hat sich hier auch ein kleiner Fehler eingeschlichen, denn an einer Stelle steht, man solle die Farbkarte, die sich im Buchumschlag befindet abfotografieren um die Wiedergabe der Kamera zu prüfen. Leider gibt es eine solche Karte nicht in dem Buch. Ich vermute, dass dieser Teil aus einem anderen vielleicht auch älterem Buch übernommer wurde. 


         7.  Dateiformate und Datenspeicherung

      Ab Kapitel 7  geht man  über das „Nötigste“ hinaus und verlässt somit das Anfängergebiet und kann sich – wer alles meistert und verinnertlicht – von da an „Fortgeschrittener“ nennen. 

      Kapitel 7 ist sehr kurz und befasst sich ausschließlich mit den möglichen Datenformaten. Ich habe zwar vor dem Kauf bereits gewusst, dass man mit der Alpha die Fotos nicht nur als JPEG sondern auch als RAW Dateien abspeichern kann aber als Leihe ehrlich gesagt keine Ahnung davon gehabt was die Unterschiede betrifft. Ich finde es schön ein wenig mehr zu wissen als man für den täglichen Gebrauch benötigt und freue mich, dass ich endlich mal die Vor- und Nachteile der jeweiligen Formate kenne und diese dementsprechend sinnvoller einsetzen kann.

        8.  Mit den Alphas in Aktion 

      Dieses fast 50 Seiten umfassende Kapitel gehört zu meinen Favoriten in dem Buch, denn endlich bekommt man nicht nur technische Hilfestellungen sondern auch konkrete Tipps, die Fotografien verbessern können. Und Tipps gibt es da reichlich egal ob es um Makro- oder Telefotografie geht. Man erfährt auch welches Zubehör wann benötigt wird bzw. was man mit richtigem Zubehör so alles erreichen kann. Sogar die Astrofotografie – die für mich schon immer faszinierend war – wird hier erwähnt! Und auch die Nachbearbeitung mit Photoshop bekommt ein paar Extraseiten. 



      Einziges Manko: Teils wirken die Vorschläge und Abbildungen wie Werbung, denn sie sind  zu „produktlastig“ – vor allem vor dem Hintergrund, dass auch das nächste Kapitel das Zubehör behandelt

    
         9. Sinnvolles Zubehör, Kamerapflege und Schutz der Ausrüstung

      Wie schon weiter oben erwähnt geht es hier ausschließlich um Zubehör  und Pflege der Kamera. Ich empfinde das Kapitel als eine Bereicherung, denn schließlich denke ich bereits jetzt darüber nach ein neues Objektiv zu kaufen. Produkttests und Meinungen der Nutzer helfen mir jedoch nicht weiter, denn danach weiß ich noch immer nicht was meinen Bedürfnissen entspricht. In diesem Kapitel wird man jedoch gut beraten egal ob es um Objektive, Speicherkarten oder sonstiges Zubehör geht. 



        10. Der optimale digitale Arbeitsablauf

      Erst nachdem ich dieses Kapitel gelesen habe bin ich auf die Idee gekommen nach der Software zu sehen, denn genau darum geht es hier. Was kann ich mit der Software von Sony alles machen? Brauche ich diese überhaupt?  Natürlich bleibt es nicht nur bei der Sony Software. Es geht wieder um digitale Bildbearbeitung mit den gängigen Programmen wie Photoshop Elements aber auch über die Firmware Aktualisierung. 



        11. Filmen mit den Alphas

      Hier wird einfach kurz und knapp das Filmen erklärt und zwar mit vielen Bildern und genauen Beschreibungen. Außerdem findet man auch hier wieder Tipps und Tricks zur Software und dem Hochladen der Videos auf YouTube, Facebook etc. 



          Meine Meinung

      Ich empfinde das Buch als eine große Bereicherung. Zunächst einmal für Einsteiger, denn Sony versagt bei der Gebrauchsanweisung ganz gewaltig. Und auch für Fortgeschrittene ist dieses Buch brauchbar, denn während die ersten Kapitel wirklich bei Null anfangen und das Einlegen der Batterien beschreiben geht es ab Kapitel drei richtig zur Sache. Ich finde es schön mehr als nur das Bedienen der Kamera zu lernen. Endlich kann ich mit Begriffen wie „Blende“ oder „ISO-Werte“ etwas anfangen und kenne mich nicht nur mit den Bezeichnungen der Datenformate aus sondern auch mit ihren Vor- und Nachteilen - und wenn man etwas versteht, kann man es auch gezielter einsetzen. Das Buch geht  weit über eine gewöhnliche Gebrauchsanweisung hinaus und bietet zahlreiche Tipps und Tricks, zeigt einem praktisches Zubehör und hilft dabei von einem Knipser zu einem Fotografen zu werden. 

      Es ist wirklich gut verständlich, nicht nur weil die Sprache „leihentauglich“ ist sondern auch durch die vielen Abbildungen und genauste Erklärungen und Schritt für Schritt Anleitungen.

      Es ist ganz klar ein Buch für Einsteiger und möglicherweise auf für Fortgeschrittene, die ein wenig mehr aus ihren Fotos rausholen möchten als bisher! 

    Fazit
„     "Einfach besser fotografieren mit ihrer Sony Alpha“ bekommt von mir eine absolute Kaufempfehlung. Denn eine gute Kamera alleine macht noch lange keinen guten Fotografen. Frank Exner hilft Ihnen dabei ihre Alpha zu verstehen und gezielt und gekonnt einzusetzen - und somit zu einem wirklich besseren Fotografen zu werden.  Achten Sie jedoch beim Kauf darauf, dass Ihre Alpha auch tatsächlich dabei ist. Das steht nämlich in der rechten, unteren Ecke auf der Vorderseite! 

         Wissenswertes

      Dieses Buch wird zur Zeit optimiert, so dass es Ende des Jahres in einer überarbeiteten Neuauflage auf dem Markt erscheint.

       An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Data Becker für die freundliche und kompetente Beratung aber auch für dieses wundervolle Buch!!!

Donnerstag, 9. Juni 2011

[BUCH / REZENSION] ... anständig essen ....

 
Bei diesem Buch habe ich mir nach dem Lesen ein paar Tage Zeit gegönnt um meine Gedanken zu ordnen um zu einer richtigen Wertung zu kommen. Denn oft neige ich dazu alle Bücher, die die Missstände der Tierhaltung aufdecken allzu postiv zu bewerten, da schon alleine die Tatsache, dass ein solches Buch auf den Markt kommt, zeigt, dass wir uns im Aufbruch befinden.
Karen Duve hat es nun auch mal gewagt und fast ein Jahr lang versucht "anstädnig [zu] essen" Ob und wie es ihr gelang hat sie in diesem Buch dokumentiert. Den Anstoß für zu diesem Schritt gab Karen ihre Freundin Kerstin - die in dem Buch übrigens nur noch Grille genannt wird - als Anspielung auf Pinocchios "Gewissensgrille"
Karen Duve startet also als Bio-Esserin in das neue Jahr und möchte sich alle zwei Monate steigern. Sie erforscht die Supermärkte und auch die kleineren Geschäfte und deckt schon bald auf, dass Bio nicht gleich Bio ist und dass auch Bio Rinder und Schweine leiden und ebenfalls ermordet werden.
Es folgen die weiteren zwei Monate, in denen Karen Duve nun vegetarisch isst. Sie schreibt über die Tatsache wie viele Menschen sich unberechtigt "Vegetarier" nennen indem sie weiterhin Fisch, Hackfleisch oder Hühnchen essen. Sie erwähnt auch das Problem mit der Gelatine auf die auch nur wenige Vegetarier Wert legen aber vergisst dabei völlig, dass auch Käse nicht immer vegetarisch ist! Gerade der gute, alte Käse, meist auch Biokäse wird mit Lab hergestellt, das aus den Mägen kleiner Kälber gewonnen wird. So etwas darf in einem Buch wie diesem nicht fehlen! Tut es aber  doch und das stört mich schon sehr, denn ich bin davon überzeugt, dass viele Vegetarier diese Tatsachen gar nicht kennen!
Wenigstens schreibt Karen Duve darüber wie sehr Milchkühe und Legehennen leiden und verschweigt auch nicht die Tatsache, dass Vegetarier genau so "morden" wie die Fleischesser. Zwar essen sie Ihre Opfer nicht direkt auf aber mit der Milch und den Eiern haben sie doch keine weiße Weste. Ihr glaubt es nicht? So ist es aber! Damit eine Kuh Milch gibt muss sie jedes Jahr oder alle zwei Jahre ein Kalb gebären. Wir wollen mal die Gefühle einer Kuh außer Acht lassen, die unbefragt besamt wird und alleine Wert auf das neugeborene Kalb legen, dass direkt nach der Geburt der Mutter weggenommen und in einen ca. 1,4 m x 1,1 m Kälberiglu bis zu 12 Wochen in Einzelhaft gehalten wird. Dieses Kalb sieht weder seine Mutter noch bekommt es irgendwelche Zuwendung. Stellt euch das mit einen Neugeborenen Baby vor! Dann ist da noch die Mutterkuh, was für ein Leben führt sie wohl? Ist es artgerecht? ist es überhaupt schmerzfrei bei den heutigen überzüchteten Rassen? Und wie lange lebt so eine Kuh? - Das kann man alles mit Nein beantworten und das Leben der Kuh enden dann wenn sie nicht mehr genügend Milch gibt!
So ähnlich geht es den Hühnern wobei da bereits kurz nach der Geburt gemordet wird. Die männlichen Küken, werden gleich nach dem Schlüpfen erstickt oder geschreddert - sie legen ja keine Eier! Die weiblicken Küken werden in Kartons verpackt und abtransportiert. Wie es weiter geht hat bestimmt schon jeder gesehen!
Nun ja, die plausible Schlußfolgerund ist vegan zu werden und das macht Karen dann auch. Es folgen 4 Monate in denen sie sich vegan ernährt. Vier Monate einfach deswegen weil es gar nicht so einfach ist, denn als Veganer achtet man nicht nur auf das was man in sich reinschaufelt sondern auch beim Kauf von Kosmetik, Putzmitteln und Kleidern. Alles andere wäre inkosequent und das sieht auch Karen Duve ein.
Zunächst einmal stellt sie fest, dass es kaum noch Fertigprodukte gibt, die vegan sind - überall steckt Milch oder Hühnereiklar drin auch in Produkten die scheibnbar extra für solche "Tierfreunde" gemacht wurden. Grille gibt hier bereits auf, denn sie schafft es nicht auf ihre heißgelibte Milch zum Tee zu verzichten und auch der vegane Käse kommt bei beiden nicht gut an!
Ich mochte diesen Teil des Buches sehr, denn ich selber versuche schon seit geraumer Zeit vegan zu leben und stelle die gleichen Tatsachen fest: Bienen tun mir einfach nicht so sehr leid wie andere Tiere ( vielleicht hat man von Natur aus weniger Mitleid mit Insekten?!) und so stehe ich oft vor dem Regal fast völlig veganer Riegel und denke drüber nach ob ich nun wirklich darauf verzichten soll nur weil da ein Tropfen Honig drin sein könnte...auch der vegane Käse schmeckt mir nicht und völliger Käseverzicht ist schon eine Qual. Da hat Karen Duve recht. Warum wollen Veganer nicht auch mal zugeben, dass diese Art zu Leben doch einen Verzicht bedeutet? Natürlich gewöhnt man sich daran wie man sich an alles gewöhnen kann aber zu Beginn ist es doch sehr hart und ich - obwohl ich mich für konsequent halte - schaffe es oft nicht es immer durchzuhalten.
Nach 4 Monaten schafft es Karen Duve dann doch sogar auf alle Lederschuhe und Federbetten zu verzichten. Sie isst ausschließlich vegan und ist nun bereit für die nächste Stufe: Frutarier! Ja, davon gibt es nur wenige auf der Welt. Mag sein, weil diese Ernährungsform doch sehr eingeschränkt ist und das merkt auch Karen sehr bald.
Denn man darf nur das essen, was die Pflanze nicht tötet - also alles was von den Bäumen fällt :) Aber auch Getreide da es geernet wird wenn die Plfanze bereits tot ist. Sowas wie Kartoffeln und Zwiebel geht dann gar nicht. Viele Gewürze auch nicht mehr...
Warum sich das antun? Weil Pflanzen ja vielleicht doch Schmerz empfinden?! Wer weiß das schon. Im Studium lernt man zwar, dass Schmerzempfinden einer Pflanze nichts nützen würde - weglaufen kann sie ja nicht. Aber ist wirklich alles was Natur hervorbringt nützlich? Da man bis vor Kurzem die Tiere noch immer für gefühllose Maschinen hielt - und manche tun es noch immer - sollte man vielleicht nicht gleich drüber lachen wenn einer der Pflanze ebenfalls Schmerzempfinden zuspricht.
Das waren jetzt alles Aspekte für Tierrechte aber Karen Duve beschreibt auch die Folgen der Tierhaltung für unsere Erde, denn keine Fabrik produziert so viel CO2 und Methangase wie die Rinderhaltung. Nichts versaut mehr das Grundwasser als die intensive Schweinehaltung! Wer auf ein Steak verzichtet könnte übrigens ein Jahr lang ohne schlechtes Gewissen duschen! Und eine arme Familie in der dritten Welt könnte theorisch von dem Getreide, was wir in ein Steak von 180 g stecken eine ganze Woche lang leben!
Wollen wir also friedlich weiter wachsen und die Erde für unsere Nachkommen erhalten bleibt und nichts anderes übrig als auf Fleisch zu verzichten! Leider kommen diese Argumente bei Karen Duve zu kurz.
Am Ende - und das hat mich zunächst einmal sehr enttäuscht - kommen Karens Schlußfolgerungen und die Vorsätze für die Zukunft. Als ich das fettgedruckte: "Ich verzichte auf das Fleisch aus der Massentierhaltung" las, war ich dann doch völlig verwundert. Denn gleich zu Beginn schreibst sie selbst, dass sollte man einmal die Augen und das Mitgefühl aufgebracht haben, es keinen Weg mehr zurück zum Fleischkonsum gibt. Genau das empfinde ich nämlich auch und könnte deshalb auch keinen solchen Vorsatz formulieren. Was soll dieses ganze Projekt dann? Wollte die Frau nur auf die "grüne Welle" aufspringen und mitreiten? Schön bequem Geld verdienen? Hat sie im Grunde gar nichts aus dem Selbstversuch gelernt? Vielleicht sind 9 Monate einfach nicht lang genug gewesen? Ja, dieses Ende hat mich schon sehr enttäuscht.
Andererseits was nützt es wenn die Frau lügt? Soll sie doch mit schlechten Gewissen ihr Steak essen, sie wird es sowieso nicht lange mitmachen können - davon bin ich fest überzeugt und deswegen mache ich Ihr da keinen Vorwurf.
Fazit: Wer Fakten sucht, sollte doch zu Richard David Prechts "Noahs Erbe" greifen, wer jedoch einen interessanten Selbstversuch lesen möchte, der vielleicht nicht alle Fakten abdeckt aber schon einen groben Eindruck der ganzen Situation vermittelt, wird dieses Buch sehr gut finden. Ich habe es lieber gelesen als Foers "Tiere essen" weil es trotz allem Ernst auch noch spannend und witzig geschrieben ist und nicht nur alles schön und postiv beschreibt was auf Dauer jeden nervt.
Wir Menschen haben Schwächen und möchten gerne auch etwas über Menschen die uns ähnlich sind lesen und nicht von Perfektionisten die schweinbar alles können und auf Anhieb schaffen! Wer also schon mal vegetarisch/vegan leben wollte aber sich von den "perfekten" Besserwissern hat abschrecken lassen, sollte es mit diesem Buch noch einmal versuchen!
In Sternen ausgedrückt ergibt es folgendes Bild:

Inahlt                      5/5
Info.Qualität            4/5
Lesespaß                5/5
Lebensnähe             4/5
Preis/Leistung          5/5
Das ergibts 4,6 Sterne!

Samstag, 13. November 2010

[BUCH] ...wo die Welt endet...

Patagonien, Indien, Tonga, Burma, Thailand, Italien und und und ich könnte hier alle 22 Kapitel und Orte aufzählen über die Roger Willemsen in seinem neuen Buch schreibt. Aber würden Sie bei solch exotischen Namen an das Ende der Welt denken?
Können Sie sich das Ende der Welt an diesem wundervollen Strand vorstellen? Nein? Macht nichts, denn das müssen Sie auch nicht....

Natürlich erwartet man von einem Ende der Welt etwas düsteres, etwas hoffnungsloses und vergängliches. Der Nordpol ist vielleicht noch das einzige Kapitel, das uns allen dem Ende der Welt am nächsten kommt. Zunächst einmal aufgrund der lebensfeindlichen Temperaturen, dem ewigen Eis und auch aufgrund der geografischen Lage...
Doch Willemsen findet seine persönlichen Enden der Welt an allen möglichen Orten. In Urlaubsparadiesen wie Thailand und Indien, auf allen Kontinenten: Europa, Amerika, Afrika, Asien und Australien.

Was Willemsen beschreibt sind oft menschliche Schicksale, personale Enden. Der Verlust vom Leben, Verlust von Hoffnung...
Manchmal sind es jedoch Orte an denen er selbst seine Grenzen findet und damit sein Ende der Welt setzt...

Willemsen schafft es zu beschreiben was er sieht ohne es zu verurteilen. Er beschreibt die Straßenbilder, informiert über historische Hintergründe und bringt das Persönliche hinein, so dass die Enden der Welt zu einem Reisetagebuch werden und uns mitnehmen an all diese 22 Orte die nur darauf warten von uns entdeckt zu werden.

Ach quatsch! Es sind eher die Orte die "normalen" Reisenden verborgen bleiben. Orte, die vielleicht gar nicht entdeckt werden wollen und die Reisende gar nicht erst entdecken wollen. Willemsen führt uns eher das vor Augen was wir im Urlaub gerne übersehen. Das Leid, die Hoffnungslosigkeit, die Schicksale der anderen - die Enden, die wir gerne als Pradiese betrachten und dabei alles ausblenden was uns ein schlechtes Gewissen bereiten könnte, was sich in Erinnerungsalben nicht so gut macht und was sich einem tief ins Herz bohren könnte, würde man es zulassen...

Ein schönes Buch für alle die nicht nur reisen um die Sehenswürdigkeiten zu betrachten, sondern nach Tiefen, Schicksalen suchen und sich als Teil eines Ganzen sehen, sich weder ausgrenzen nocht abgrenzen noch davon laufen und sich verstecken wollen vor dem für was wir alle mit verantwortlich sind...

Kleinen Abzug gibt es lediglich dafür, dass manchen Kapitel dermaßen persönlich sind, dass man als "Nicht Roger Willemsen" keinen Zugang mehr zum Inhalt und zu den Orten findet.


Fischer Verlag - 541 Seiten -
Preis: 22,95 €


Dienstag, 17. August 2010

[BUCH] Vom Recht der Tiere und den Grenzen des Menschen



Zur Zeit spricht die Welt über ein Buch das noch vor kurzem keinen Anklang in der Gesellschaft gefunden hätte. Doch jetzt hat Jonathans Safran Foer etwas geschafft was von vielen Tierrechtlern und Vegetariern schon lange gewünscht wurde: Mit "eating animals" hat er die skandalösen Zustände unter denen unsere Mitgeschöpfe leben aufgedeckt und sowohl in die Presse als auch ins Fernsehen gebracht.
Dieses plötzliche Interesse nutze ich jetzt aus um euch das Buch "Noahs Erbe" von Richard David Precht vorzustellen. Dieses ist bereits 1997 erschienen und belichtet die Missstände unter denen die Tiere zu leiden haben, gibt aber auch Antworten auf die Frage warum wir so grausam geworden sind

Zuerst geht Precht allgemein auf die Problematik ein:
BGB § 90 "Tiere sind keine Sachen. Sie werden durch besondere Gesetze geschützt." und gleich darauf folgt der Nachsatz: "Auf sie ( die Tiere ) sind die für Sachen geltenden Vorschriften anzuwenden, soweit nicht etwas anderes bestimmt ist."

Weiter heißt es, dass man die Mitgeschöpfe ( Tiere ) nur aus "venünfitigen Gründen" töten oder quälen darf ( z.B. als Versuchstiere ) Aber ist es ein "vernünftiger Grund", dass allein die Tatsache, dass Steaks und Hähnchen den meisten Menschen schmecken, ein zureichendes Argument, mithin ein "vernünftiger Grund" ist, ökologische Risiken und ethische Grausamkeiten millionenfach zu legitimieren? Es ist grausam genug, dass Tiere ihr allzu kurzes Leben ist Stehsärgen ohne Licht verbringen müssen um dann am Ende qualvoll dafür zu sterben. Doch wie vernünftig ist die Tatsache, dass 70% der weltweiten Getreideernte statt sofort an hungernde Menschen zu gehen, erst einmal an Mastrinder und Schweine verfüttert wird? Oder die ganze Gülle, die das Grundwasser verschmutzt?
Weiter beschreibt Precht den "großen Graben" den die Biologen zwischen Mensch und Tier gegraben haben und sich noch immer weigern ihn zuzuschütten obwohl Charles Darwins Revolutionstheorie schon längst den Weg in die Schulen und Universitäten gefunden hat.

Doch auch die Biologen graben diesen nicht einfach so, die Religion ist Prechts nächster Punkt und beschreibt sehr ausführlich wie diese das Denken vieler Menschen( generationen ) geprägt hat. Denn oft war es sowohl für Biologen als auch für Philosophen unmöglich etwas so zu sagen wie sie dachten ohne dabei den Menschen aus dem Mittelpunkt der Schöpfung zu verdrängen.

Precht arbeitet von Kapitel zu Kapitel alle wichtigen Themen ( Tierrecht, Tierschutz, Jagd, Zoo, Tierversuche uvm. ) ab und bleibt dabei sehr tatsachentreu und wissenschaftlich. In dem Buch finden sie keine Senitmentalität und das macht dieses Werk aus! Er versucht gar nicht erst Mitleid zu erwecken sondern schreibt an manchen Stellen, dass er keine Beschreibungen zum Thema Massentierhaltungen geben will, denn Richard David Precht ist davon überzeugt, dass wir genug über diese Zustände bescheid wissen, sie jedoch nicht wahrhaben wollen.

Ein wenig schwach sind die Forderungen an die Politik. Da bin ich davon überzeugt, dass es besser wäre sich an jeden einzelnen Leser zu wenden, statt wie so oft an die Regierung. Denn der Mensch neigt leider sehr schnell dazu dem Finger auf jemand anderen zu richten, statt Fehler bei sich selbst zu suchen. Bessere Tiergesetze zu fordern ist zwar schön und gut aber wieder gibt es dem einzelnen die Möglichkeit alle Schuld auf jemand anderen zu landen: Die Regierung ist schuld, dass Tiere gequält werden, die Bauern sind Schuld weil sie die Tiere nicht achten, die Schlachter sind schuld weil sie die Tiere töten und die Geschäfte sind Schuld weil sie das Fleisch so billig verkaufen....

Doch ist es nicht der Verbaucher, der zu viel Fleisch isst, ohne nur einmal drüber nachzudenken wo es her kommt und was für ein Leid es verursacht? Ist es nicht der Verbraucher, der für 1kg Fleisch noch weniger zu bezahlen bereit ist für 1 kg Kartoffeln? Wir füttern die Rehe im Winter um sie im Jahr darauf zu jagen - das nennen wir auch noch Sport.

Es ist ein unglaublich umfassendes Werk zum Thema Tierrechte und Tierschutz und sollte wirklich mehr Beachtung bekommen, denn dieses Buch ist voll gespickt mit Tatsachen, mit wichtigen Gedanken vieler Philosophen, Biologen und voll weiterführender Literatur. Es ist mehr als nur ein Bericht über die Massentierhaltung und deswegen sehr lesenswert!
Leider bekommt man zur Zeit nur noch Restexemplare, doch Richard David Precht hat bereits erwähnt, dass es eine Neuauflage von "Noahs Erbe" geben soll! Also auf die Wunschliste setzen und abwarten!!! Es lohnt sich!!!