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Samstag, 27. November 2010

[BUCH] ...auf der Suche nach LIEBE...


Ich habe mich lange vor dieser Rezension gedrückt, denn ich wusste nicht recht was ich schreiben sollte. Denn der Titel "Thesen über die Existenz der Liebe" lässt zunächst einmal an ein wissenschaftliches Buch denken, dann, wenn man die Beschreibung gelesen hat, revidiert man den ersten Gedanken auf ein: tolle Liebesgeschichten, die das Wesen der Liebe herausfiltern und ihr Geheimnis enthüllen...

Und dann fängt man zu lesen an....
und liest...
und fragt sich unweigerlich ob es doch vielleicht, etwas völlig anderes ist, als man erwartet hatte....

Denn die Erzähungen an sich sind sehr gut. Ja, es sind Erzählungen, die ein Mann, der sich wohl den Gesetzen der Natur widersetzt und einfach nicht stirbt über Jahrhunderte hinweg - beginnend mit dem 15 Jh. - sammelt und an uns weitergibt.

Es ist zunächst die Geschichte von Frans und Amalie, beiden waise, Frans wächst als Findelkind im Kloster auf, Amalie, bei Frauen die sich dazu entschlossen haben aus der Gesellschaft auszutreten. Durch Zufall lernen sich die beiden waisen kennen und lieben, kurz darauf ist Amalie schwanger. Und egal was die beiden jungen Liebenden versuchen, sie kommen nicht umhin ihren geliebten Sohn ebenfalls elternlos aufwachsen zu lassen...

Im 17 Jahrhundert treffen wir auf einen Maler Gregarius, der sich für einen Frauenhelden hält aber im innern nur eine einzige Frau vergöttert und diese immer und immer wieder aufs Neue malt.

Wir reisen ins 18. Jahrhundert und lernen dort Hans kennen, der dem Licht auf die Schliche kommt und somit - wie er meint auch der Liebe. Für ihn scheint Liebe sich genau gleich wie das Licht zu verhalten - man sieht das Licht sofort sobald man ein Streichholz anzündet, man sieht es jedoch nocht auf sich zubewegen und so soll auch die Liebe sein, die trifft einen gleich wenn sie beginnt, man sieht sie nicht kommen, ist ist dann ganz plötzlich da und genau wie das Licht wärmt auch sie, doch nicht unsere Haut, sondern unsere Herzen. Leider passiert etwas schreckliches als Hans seine Theorien experimentell zu belegen versucht und wir reisen ab..

...ins 19. Jahrhundert wo man die Liebe im Wissen sucht und gehen weiter ins 20. Jh. wo man daran glaubt, dass Liebe käuflich sei...

Es sind Geschichten über Menschen, die dem Leid, den Problemen und Trennungen zum trotz lieben und niemals damit aufhören. Es sind auch Geschichten, die fast schon typisch für ein bestimmtes Jahrhundert sind und somit ist es eigentlich mehr als nur ein Buch über Liebe...
Die Sprache ist eine sehr schöne, keine Frage doch die Erzählungen, die oft so merkwürdig sind und nicht selten komplett ins Fantastische abschweifen, machen es einem nicht leicht, diesen "Roman" zu lesen. Ich bin nicht gegen das Fantastische, nicht gegen das historische, nur die Art wie es kombiniert und aufgeplustert daherkommt, teils geschwollen und doch nur voller heißer Luft...

und am Ende stehst du wieder da wo du auch zu Beginn warst....was ist die Liebe?! Wo ist die Liebe? Gibt es sie denn überhaupt? und wie fühlt sie sich an?

Ich denke, man sollte dieses Buch ohne Erwartungen lesen, denn dann ist es wirklich interessant. Wer sich für menschliche Schicksale und Erfahrungen begeistert und für den es auch mal sehr fantastisch sein darf, der wird an diesem Buch seinen Spaß haben..
Ich belasse es diesmal ohne Wertung, denn es ist schwierig etwas so komplexes zu bewerten. Ich denke jeder sollte für sich selbst herausfinden was er davon hält. Solange man keine Anleitung zur glücklichen Liebe und Ehe erwartet, wird man auch nicht enttäuscht :)

Erschienen im Fischer Verlag
461 Seiten
Preis: 19,95 Euro

Mittwoch, 24. November 2010

[BUCH] Lust auf Zeitreisen?


„Das Haus am See“
„Terminator“
„Die Zeitmaschine“
„Zurück in die Zukunft“
„Butterfly Effect“
„Die Frau des Zeitreisenden“

Was haben alle diese Filme gemeinsam? Ja, in allen diesen Filmen wird das Reisen durch die Zeit thematisiert. Doch das ist noch nicht alles. Ich habe von jedem dieser Filme etwas in dem Buch „Die Landkarte der Zeit“ von Félix J. Plama endeckt.

Das Buch ist aus drei Teilen aufgebaut von denen man zunächst einmal meint, die hätten nichts gemeinsam als den Ort des Geschehens - nämlich London - die Zeit – das Jahr 1896 ( Was für ein Paradox! Und das in einem Buch über Zeitreisen ;) ach ja, und ein paar Protagonisten die sich hier und da mal über den Weg laufen.
Doch, schnell merkt man, dass da mehr dahinter steckt! Aber alles der Reihe nach:

Im ersten Teil verliebt sich ein reichen Fabrikantensohn Andrew in eine Prostituierte – Marie. Immer wieder nimmt er ihre Dienste in Anspruch was ihn aber nur kurz befriedingt. Denn er sieht wie Marie leidet und sich täglich ihren Kummer von der Seele trinkt. Betrunken taumelt sie dann Nacht für Nacht in ihr erbärmliches Heim. Doch Andrew traut sich nicht seinem Vater alles zu gestehen und Marie zu retten, bis Jack the Ripper auftaucht und eine Prostituierte nach der anderen qualvoll ermoderdet. Er da entschließt sich Andrew die Frau seiner Träume zu retten. Doch er kommt zu spät, Marie ist bereits tot und der junge Mann will nichts mehr als den Freitod.

Doch Andrews Cousin setzt ihm im letzten Moment einen Floh ins Ohr. Gerade zu der Zeit floriert in London eine Zeitreisenfirma, die den Menschen eine Reise in das Jahr 2000 verspricht. Wenn es also möglich sein kann in die Zukunft zu reisen, warum dann nicht auch in die Vergangenheit?
Die beiden machen sich auf dem Weg und kommen so über Umwege zu dem nicht unbekannten Autor H.G. Well – dem Autor von „Die Zeitmaschine“ gemeinsam versuchen sie die Sache anzugehen....
Im zweiten Fall ist es gerade andersrum. Eine Frau reist mit dieser Zeitreisefirma in das Jahr 2000 in dem die Menschen gegen Maschinen kämpfen und verliebt sich unsterblich in den zukünftigen Helden. Dieser scheint sich ebenfalls verliebt zu haben, denn er nimmt alle Risiken auf sich um die junge Dame noch einmal zu sehen. Dafür reist er sogar in das Jahr 1896. Ein Briefwechsel, starke Gefühle und wieder einmal das Zutun von H.G. Wells sind von nöten um auch dieses Paar zusammenzuführen...
Und in dem letzten Teil wird nun endlich H.G. Wells selbst in den Mittelpunkt gestellt und erlebt Unfassbares! Er reist durch alle Zeiten hin und her, sieht sein Buch in einer Verfilmung, erlebt zwei Weltkriege und nimmt Kontakt zu seinem eigenen jüngeren Ich auf....

Wer Zeitreisen mag wird in diesem Buch wirklich alles finden, was diese zu bieten haben. Aber es wird auch sehr romantisch und letztendlich stellt sich die Frage: was ist alles wahr und was ist nur Illusion?!
Ich habe das Buch wirklich genossen obwohl diese Brüche und Neuanfänge mit völlig anderen Charakteren die ganze Spannung wieder auf Null setzten und es blieb nichts anderes übrig als dort wieder zu beginnen. Ich habe nach den ersten beiden Kapiteln auch das Gefühl zwei eigenständige von einenander getrennte Werke zu lesen, die zwar Gemeinsamkeiten hatte aber so geringe, dass sie erst mal keinen wirklichen Sinn ergaben. Erst der dritte Teil fügte dann alles zusammen
Deswegen gibt es auch einen halben Stern Abzug für ein ansonsten sehr gelungenes Buch. Man muss sich auch im Klaren sein, dass es sich nicht um anspruchsvolle Literatur handelt sondern um ein reines Unterhaltungsbuch und als solches ist es empfehlenswert!!

Erschienen im Kindler Verlag
720 Seiten
Preis: 24,95 Euro

Montag, 22. November 2010

[KINDER] Wie weckt man eine Elfe vs. Liliane Susewind

Da mein erster Beitrag zu Kinderbüchern so gut ankam und bisher die meisten Leser fand, gibt es ab jetzt öfters Mal Berichte über Kinder- und Jugendbücher.
Auch dieses Mal habe ich mir wieder eine kompetente Beraterin ausgesucht, die nun in Ihren eigenen Worten etwas zu den Büchern sagen wird: Begrüßen Sie bitte Mia, die kleine Lesemaus :)



Nachdem Mia nun Ihre Meinung geäußert hat, gibts hier eine schriftliche Zusammenfassung:

"Wie weckt man eine Elfe" von Tanya Stewner

Dieses tolle Buch erzählt die Geschichte der Elfen, die in unserer Zeit immer mehr in die Vergessenheit geraten, denn immer mehr Kinder lesen lieber Geschichten über Feen - die sehr viel schöner und geschmeidiger sind und die Elfen somit in den ewigen Schlaf verbannen, denn die Elfen leben nur durch die Bücher über Elfen und durch Menschen, die diese Bücher lesen.
Und dabei sind Elfen sehr wichtig für den Menschen. "Füher war alles besser" hört man oder "Die heutigen Produkte gehen viel schneller kaputt" Das ist tatsächlich so, doch nicht weil sie schlechter gemacht werden sondern weil früher die Elfen zur Stelle waren und alles wieder in Ordnung bringen konnten. Da gab es Sockimo, die darauf achtete, dass Socken nicht in der Waschmaschine verschwanden und viele andere Elfen. Doch jetzt ist nur noch eine einzige am Leben und das nur weil ein kleines Mädchen ein Buch über sie gelesen hat.
Hummelbi heißt sie und möchte nun mit Hilfe von Florentine die Welt der Elfen wieder zum Leben erwecken. Doch dazu muss sich Florentine erst einmal überwinden und sich ihrer "ach so perfekten" Schwester anvertrauen, die alles besser kann und die Florenine dabei helfen muss ein neues Buch über die Elfen zu schreiben....
Ein wunderbares Buch mit vielen wundervollen Zeichnungen! Die 7 Jährige Mia war völlig begeistert und war fest davon überzeugt, dass auch sie bald in der Lage sein wird eine Elfe zu sehen und ihr zu helfen...

"Liliane Susewind - Mit Elefanten spricht man nicht" ebenfalls von Tanya Stewner

Liliane ist ein Mädchen mit einer besonderen Gabe - sie kann die Tiere verstehen und sogar mit ihnen Reden. Für die Tiere ist es toll, denn so können sie sich ihr anvertrauen und auf Hilfe hoffen, doch Liliane leider unter ihrer Gabe. Denn alle Klassenkameraden sehen, dass etwas mit dem Mädchen nicht stimmt und dass alle möglichen Tiere ihre Nähe suchen. So ist es nicht verwunderlich, dass das arme Kind bereits mehrmal die Schule wechseln musste, denn keiner versteht sie und keinem kann sie sich anvertrauen...und immer gibt es neue Tiere die ihre Hilfe brauchen...
In diesem Band geht es um einen Zooauflung einen Elefanten, einen Jungen und über schwere Entscheidungen die alles verändern können...eines der spannendsten Bücher aus der Reihe Liliane Susewind!!

Nun, Mia fand dieses Buch auch sehr gut, jedoch nicht so toll wie das Elfenbuch, denn die Sprache der Tiere zu erlernen scheint schwieriger zu sein und so ist es viel schwerer sich mit der Liliane zu identifizieren als mit der Florentine, die ja nur ein ganz "normales" Mädchen ist...

Auch die Bilder in dem Band sind völlig anders - eher collagenartig, schwarz - weiß und leider nicht so süß wie in dem Elfenbuch... Trotzdem ein nettes Buch, das sicherlich auch seine Liebhaber finden wird :)

Freitag, 19. November 2010

[BUCH/HÖRBUCH] ...Primzahlzwillinge...



Primzahlzwillinge sind Primzahlen die zwar sehr nah beieinander stehen aber noch immer so weit von einenader entfernt sind, dass es nie zu einer Berührung kommt. Die kleinsten Primzahlzwillinge sind 3 und 5 oder 5 und 7.
Warum ich das hier schreibe? Weil der Titel "Die Einsamkeit der Primzahlen" beinahe alles ausdrückt was der junge Autor Paolo Giordano ( Jahrgang 1982 !!! ) in seinem Buch auf eindrucksvolle Art schildert.
Denn Alice und Mattia sind wie die Primzahlen - denn Primzahlen sind anders als normale Zahlen und sie sind deswegen einsam.
Alice, ein Mädchen aus gutem Hause wird vom Vater zu einem Skikurs gezwungen. Lustlos lässt sie alles über sich ergehen um nicht als "Feigling" dazustehen. Doch ein schrecklicher Unfall beendet zwar diesen Skikurs aber auch das normale Leben von Alice. Denn das lahme Bein und die vielen Narben, die nach einem Sturz zurückbleiben nehmen ihr komplett das Selbstbewusstsein. Alice wird gemobbt und flieht in die Magersucht.
Mattia hingegenen ist kerngesund, hat aber eine geistig behinderte Zwillingsschwester auf die er dauernd aufpassen muss. Das macht es ihm schwer Freunde zu finden. Als er dann eines Tages endlich zu einem Geburtstag eingeladen wird und seine Eltern ihm nicht erlauben die Schwester zu Hause zu lassen, denkt er nicht lange nach und lässt diese alleine im Park zurück. Er hofft darauf, dass das kleine Mädchen das sowieso kein Zeitgefühl hat, gar nicht erst merkt wie lange er weg bleibt und somit auf ihn wartet. Doch als Mattia zurückkehrt ist seine Schwester spurlos verschwunden. Verzweifelt sucht er nach ihr bis er an einen Fluß gelangt und zu dem Entschluss kommt, sie muss ertrunken sein.
Von da an verstümmelt Mattia seine Arme. Er ritzt, er verbrennt sich absichtlich und flüchtet in die Mathematik Bücher.
Das Schicksal jedoch gibt den beiden "Primzahlen" eine Chance und führt sie zu einenader. Doch egal was sie tun, sie schaffen es nie einander nah genug zu kommen um sich gegenseitig Trost zu spenden.. wie die Primzahlzwillinge die sich ganz nahe sind aber sich doch nicht berühren können...
Paolo Giordano hat ein so kemplexes, durchdachtes und doch ein derart einfühlsamen Werk geschaffen, dass ich immer wieder mitgelitten habe und bis zum Schluss gehofft habe es möge doch bitte alles gut für die beiden ausgehen....
Selten liest man ein so kluges Buch, das gleichzeitig auch bewegend und derart realistisch ist, dass es weh tut!
Es ist sowohl als Buch als auch als Hörbuch zu empfehlen!!!!

[INFO] Änderungen und Vorankündigungen

Hallo liebe Leser,
da ich mich in letzter Zeit mit vielen unterschiedlingen Sachen beschäftigt habe die einfach nichts mit Literatur, Kultur etc. zu tun haben und somit nicht in meinen aktuellen Blog gehören, habe ich einen zweiten eingerichtet, so dass der Testbericht zu den Yomoy Geschenken und zu der Kodak PlaySport Kamera in den nächsten Tagen auf dem neuen Blog erscheinen werden.

Hier wird es in den nächsten Tagen meinen ersten Videoeintrag geben ;) ich freue mich schon drauf !!!!! Weitere Rezensionen und mein erstes Gewinnspiel!!!!

Außerdem wurden und werden die älteren Beiträge noch einmal überarbeitet um Übersicht zu schaffen... Bücher werden ab jetzt mit Sternen bewertet und und und....

Es lohnt sich also weiter dabei zu sein :)

Samstag, 13. November 2010

[BUCH] ...wo die Welt endet...

Patagonien, Indien, Tonga, Burma, Thailand, Italien und und und ich könnte hier alle 22 Kapitel und Orte aufzählen über die Roger Willemsen in seinem neuen Buch schreibt. Aber würden Sie bei solch exotischen Namen an das Ende der Welt denken?
Können Sie sich das Ende der Welt an diesem wundervollen Strand vorstellen? Nein? Macht nichts, denn das müssen Sie auch nicht....

Natürlich erwartet man von einem Ende der Welt etwas düsteres, etwas hoffnungsloses und vergängliches. Der Nordpol ist vielleicht noch das einzige Kapitel, das uns allen dem Ende der Welt am nächsten kommt. Zunächst einmal aufgrund der lebensfeindlichen Temperaturen, dem ewigen Eis und auch aufgrund der geografischen Lage...
Doch Willemsen findet seine persönlichen Enden der Welt an allen möglichen Orten. In Urlaubsparadiesen wie Thailand und Indien, auf allen Kontinenten: Europa, Amerika, Afrika, Asien und Australien.

Was Willemsen beschreibt sind oft menschliche Schicksale, personale Enden. Der Verlust vom Leben, Verlust von Hoffnung...
Manchmal sind es jedoch Orte an denen er selbst seine Grenzen findet und damit sein Ende der Welt setzt...

Willemsen schafft es zu beschreiben was er sieht ohne es zu verurteilen. Er beschreibt die Straßenbilder, informiert über historische Hintergründe und bringt das Persönliche hinein, so dass die Enden der Welt zu einem Reisetagebuch werden und uns mitnehmen an all diese 22 Orte die nur darauf warten von uns entdeckt zu werden.

Ach quatsch! Es sind eher die Orte die "normalen" Reisenden verborgen bleiben. Orte, die vielleicht gar nicht entdeckt werden wollen und die Reisende gar nicht erst entdecken wollen. Willemsen führt uns eher das vor Augen was wir im Urlaub gerne übersehen. Das Leid, die Hoffnungslosigkeit, die Schicksale der anderen - die Enden, die wir gerne als Pradiese betrachten und dabei alles ausblenden was uns ein schlechtes Gewissen bereiten könnte, was sich in Erinnerungsalben nicht so gut macht und was sich einem tief ins Herz bohren könnte, würde man es zulassen...

Ein schönes Buch für alle die nicht nur reisen um die Sehenswürdigkeiten zu betrachten, sondern nach Tiefen, Schicksalen suchen und sich als Teil eines Ganzen sehen, sich weder ausgrenzen nocht abgrenzen noch davon laufen und sich verstecken wollen vor dem für was wir alle mit verantwortlich sind...

Kleinen Abzug gibt es lediglich dafür, dass manchen Kapitel dermaßen persönlich sind, dass man als "Nicht Roger Willemsen" keinen Zugang mehr zum Inhalt und zu den Orten findet.


Fischer Verlag - 541 Seiten -
Preis: 22,95 €


Sonntag, 7. November 2010

[TIPP] ...Weihnachtsgeschenke die ankommen...

Mit dem Kauf von Weihnachtsgeschenken kann man nie früh genug anfangen. Zumindest ist es mein Motto nachdem ich vor ein paar Jahren dazu gezwungen war am 23 Dezember durch die Geschäfte zu rennen...besser gesagt zu schleichen und ewig in den Warteschalgen zu stehen. Und dabei nicht einmal was Gutes zu finden...

Da Büchergeschenke nur selten gut ankommen ( zumindest in meinem Bekanntenkreis :( bemühe ich mich um witzige und persönliche Ideen zugleich - die eigentlich gar nichts mit Büchern zu tun haben ;) Meistens geschieht dies im Internet. Und da ich gerade auf der Suche nach tollen Geschenken auf etwas gestoßen bin, möchte ich es euch nicht vorenthalten:

TATATA TA:

Und das Beste: Die Macher von Yomoy haben sich eine tolle Aktion zu Weihnachten überlegt. Bis zum 30.11.2010 kann man sich dort als Geschenketester bewerben. Wie das geht steht HIER

Die Geschenke sind unglaublich einzigartig. Für den Kollegen was witziges, für die Oma was praktisches, es ist wirklich für jedes Alter etwas passendes dabei! Ich habe bereits alle Geschenke gefunden :)

Nachtrag: Die Aktion wurde aufgrund der hohen Nachfrage bereits am 10 November beendet. Ich habe mich erst sehr über den gewonnenen 20 Euro Gutschein gefreut und habe auch gleich versucht etwas zu bestellen doch es ging schief. Meine Bestellung wurde nicht angenommen aber der Gutschein war dann doch "verbraucht"
Das Team von yomoy wollte sich drum kümmern doch nun herrscht Stille :( Ich hoffe doch sehr es liegt an der großen Nachfrage zur Zeit :( :(

Donnerstag, 4. November 2010

[HINTERGRUNDBERICHT] ...der Stoff aus dem die "Himmelsdiebe" sind...


Eigentlich wollte ich mich zurückhalten, eigentlich sollte eine so romantische Geschichte wie Peter Prange sie in "Himmelsdiebe" geschaffen hatte nicht durch Realität und Tatsachen zerstört werden aber dyabollo wollte es anders. Denn der Stoffteufel ist der Meinung, wenn schon wahre Personen und Ereignisse hinter einem Roman stecken und der Autor sich die Mühe macht diese zu recherchieren, sollte man sie auch nicht verheimlichen...

So nun hat dyabollo wieder mal ihren Willen durchgesetzt ( die faule Göre sitzt nur auf ihrem Bücherstapel und diktiert von oben herab... ganz so als hätte sie Buchseiten voller Weisheiten in ihrer gepolsterten Rübe anstatt Watte ;)
...einfach nur ruhig bleiben....

Nun, was steckt alles hinter dem Roman "Himmelsdiebe" ? Zunächst einmal das wichtigste: die beiden Protagonisten Laura und Harry hat es tatsächlich gegeben bzw. lebt "Laura" noch immer in Mexico City.
Laura Paddington heißt in Wirklichkeit Leonora Carrington ( die beiden Namen haben sogar dasselbe Klangbild :) Sie wurde im Jahr 1917 in England geboren. Als Kind schreibt sie spiegelverkehrt und statt zu lernen malt sie.

Im Jahre 1936 entdeckt sie zunächst einmal nur das Gemälde des großen Zauberers "Zwei Kinder von einer Nachtigall bedroht"( Bild links) Bei dem Anblick meint sie, sich selbst zu begegnen.

Doch erst ein Jahr später lernt sie den Mann zum Bild kennen: den zwanzig Jahre älteren Max Ernst. Im Jahre 1937 gilt die Kunst des deutschen Künstlers bereits als "entartet". Ihm bleibt nichts anderes übrig als auszuwandern und die über beide Ohren verliebte Leonora begleitet Max Ernst nach Paris.

Aus einer gut behüteten Tochter eines Engländers wird eine wilde Muse und eigenständige Künstlerin. Doch nicht nur ihre Gemälde, sondern auch ihre berüchtigten Abendessen sorgen für Gesprächsstoff. Das Essen das sie selbst nach alchemistischen Rezepten zubereitet, soll ungenießbar gewesen sein und in vornehmen Restaurant, soll die Künstlerin sogar ihre Füße auf den Tischt gelegt und mit Senf bestrichen haben. Auch die Prozesse, die Leonoras Vater Harold Carrington gegen den "Pornographen" und Verführer seiner Tochter geführt hat, stimmen mit der Erzählung im Roman überein.

Später verlassen Leonora und Max Paris und siedeln sich ein in ein abgelegenes Bauernhaus in St. Martin d´Ardèche. Dort spazieren sie nackt am Fluß, und zechen allabendlich in der Dorfkneipe.

Als der Krieg ausbricht wird Max Ernst als Deutscher in Frankreich interniert. Mehrmals setzt Leonora die Hölle in Bewegung um ihren Geliebten zu befreien. Ein Mal gelingt es ihr sogar, doch Max wird erneut gefasst.
Aus Angst vor der eigenen Internierung flieht Leonora über Spanien nach Lissabon. Auf dem Weg dorthin bricht sie zusammen und kommt in eine Heilanstalt. ( Wer Näheres wissen möchte sollte den von Leonora Carrington im Jahre 1943 verfassten Bericht "Unten" lesen )

Später sieht Leonora Max Ernst zufällig in Lissanbon - Arm in Arm mit der Milliardärserbin Peggy Guggenheim. Und das ist leider das Ende der Liebesgeschichte, zumindest das offizielle. Ob Max nun Leonora vergessen hatte oder Peggy nur für die Ausreise in die USA benötigt hatte sei dahingestellt...auf jeden Fall gehen beide ab hier getrennte Wege:

Max Ernst reist in die USA aus und heiratet Peggy Guggenheim. Das alles geschieht im Jahr 1941. Doch schon drei Jahre später trennt er sich von Ihr und heiratet daraufhin erneut.

Auch Leonora heiratet doch nur um Europa verlassen zu können. Nachdem sie in Mexiko ankommt lässt sich von dem mexikanischen Botschafter scheiden und heiratet einen Fotografen von dem sie zwei Kinder bekommt.

Während Max Ernst 1953 wieder zurück nach Frankheit geht und sich als Star feiern lässt, bleibt Leonora in Mexico City.

Das ist die Geschichte des großen Zauberers und seiner Muse. Wer das Buch gelesen hat, bzw. gehört hat wird sofort merken wie viel Wahrheit da drin steckt. Gerade deswegen finde ich den Roman "Himmelsdiebe" lesenswert. Es unterhält und bildet zugleich.