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Sonntag, 30. Oktober 2011

[OPAW] ... Herbst ...

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

(Rainer Maria Rilke)

Samstag, 29. Oktober 2011

[REZEPT] ... Auberginen - Mozarella - Türmchen mit Pilzsalat ... [vegetarisch]




Ich habe die letzten drei Tage an diesen Türmchen experimentiert, denn eigentlich kenne ich sie von meiner Oma und sie briet die Auberginenscheiben in Öl, so dass sie immer extrem ölig waren. Außerdem benutzte sie dazu 'echten' Knoblauch, so dass man nach einem solchen Essen drei Tage nicht mehr vor die Tür gehen durfte. Daher wollte ich dieses Rezept ein wenig optimieren. Ich habe es zunächst auch mit frischem Knoblauch probiert - und die Wohnung stinkt noch immer danach. Dann habe ich es sogar mit Senf getestet - was mir überhaupt nicht geschmeckt hat. Für das obige Rezept habe ich eine handelsübliche Knochblauchsauce verwendet. Meine war ohne Ei und aus dem Bioladen.

Während man die Türme baut, sollte man den Ofen auf 180° vorheizen. Denn ohne das Vorheizen werden die Auberginen trocken und zäh - ich habe es ausprobiert ;) Die Türmchen brauchen ca. 15 min. im Ofen. Bitte darauf achten, dass man diese auf Backpaier und auf dem Backblech platziert, denn der Käse verläuft und auch die Auberginen verlieren ein wenig an Flüssigkeit!! Nach diesem Rezept bekommt man ca. 10 - 12 Türme. Natürlich hängt das ganze davon ab wie groß die Auberginen sind (meine hatten je 300g) und wie dünn man die Scheiben macht.

Ich hatte zunächst ein wenig Angst, weil ich zu viele Champignongs hatte so, dass die Pfanne komplett voll war. Doch die Pilze werden nach dem Braten viel weniger und auch der Salat verliert an Volumen sobald der Dressing hinzu kommt, so dass die Menge für ca. 2 - 3 Personen reicht!!

Wer übrigens zu faul ist selbst ein Dressing zu machen, kann gerne 2 Päckchen von dem Fertigdressing in ca. 3-4 Esslöffeln Yofu / Joghurt und einem Esslöffel Wasser einrühren - fertig! Am Besten einen Shaker benutzten, dann wird es schön cremig!

Donnerstag, 27. Oktober 2011

[INTERVIEW] ... Interview mit Natasa Dragnic ...

Nachdem ich den Roman "Jeden Tag, jede Stunde" (Rezension dazu hier: Klick!!!) von Natasa Dragnic gelesen habe, wollte ich diese Frau einfach kennenlernen und mehr über Sie erfahren, denn das, was Sie im Buch beschreibt, verursacht zu reale Schmerzen um als reine "Fiktion" abgetan zu werden. Dass es sich hierbei nicht nur meine subjektive Meinung handelt, beweist wohl ganz deutlich die Tatsache, dass der Debütroman bereits vor seinem Erscheinen in mehr als 20 Länder verkauft worden war. Daher werde ich euch nicht länger auf die Folter spannen und lege gleich los :)



  1. Würden Sie sich bitte den Lesern kurz vorstellen? Es ist immer wieder spannend zu hören wie Autoren sich selbst vorstellen...

Hinter dieser erwachsenen Frau, die seit anderthalb Jahren vor Glück nicht zu sich kommen kann, steht immer noch das 6jährige Mädchen, das ganz ernst und hingebungsvoll ihre Puppen unterrichtet, sich im Bad einschließt, um ihr Gesicht für große Filmrollen vorzubereiten und danach oder dazwischen gebrochenen Herzen Liebesgedichte schreibt. Die Schokolade steht immer noch sehr hoch im Kurs. Ich liebe das Meer und vermisse es jeden Tag (jede Stunde). Ich vermisse den Geruch der Meeresluft. Ich liebe Bücher. Ich muss nachts meine Füße ent-decken, sonst wird es mir zu warm. Ich treibe kein Sport, bin zu faul dafür und sehe nicht so richtig einen Sinn darin. Obwohl ich mich sehr gerne bewege. Vor allem tanze. Und irgendwann werde ich einen Hund haben.

2.  Ihr erstes Buch "Jeden Tag, jede Stunde" ist Anfang des Jahres erschienen. Wie hat es sich ganz zu Beginn angefühlt das Buch in den Buchläden zu sehen? Und ist das Gefühl jetzt, fast ein Jahr später, noch immer dasselbe?

Das Gefühl ist noch dasselbe. Ich gehe gerne zu Thalia in Erlangen, nehme mein Buch und lese drinnen. Manchmal kann ich dann nicht aufhören zu lesen. Wenn ich keine Zeit habe, gehe ich nur vorbei und streichle es ein wenig. Mein Buch. Es haut mich um, jedes Mal von neuem. Ich finde es nicht unglaublich. Ich denke mir: endlich! Ich habe seit 40 Jahren darauf gewartet.

 3. Was hat Sie dazu inspiriert diesen Roman zu schreiben?

Alles fing mit einer Kurzgeschichte zum Thema Hotel an, die ich zu einem Literaturwettbewerb geschickt habe. Und nichts gewonnen habe. Ich habe an so vielen Ausschreibungen teilgenommen und nie was gewonnen. Verrückt, oder! In dieser Geschichte also, die, ein wenig verkürzt, im Roman das Kapitel 40 ist, ging es um 2 Menschen, die sich offensichtlich lieben, es wissen und dennoch es nicht schaffen, das Leben zusammen zu verbringen. Das Thema hat mich fasziniert, ich wollte unbedingt verstehen, wie so etwas möglich ist. Und deswegen habe ich dann den Roman geschrieben, ich musste von ganz vorne anfangen, mit der Geburt.

(Das mit den Wettbewerben beruhigt mich ein wenig, und ich denke einen Teil meiner Leser auch. Ich habe auch schon öfters an Literaturwettbewerben teilgenommen, aber bisher nur Absagen kassiert) :( 

 4.   Warum tun Sie den beiden so etwas an? Warum lassen Sie die Protagonisten so sehr leiden? 

Ich bin nicht diejenige, die sie leiden lässt, es ist deren Leben, sie haben die Wahl, nichts ist vorbestimmt, nicht in meinen Geschichten. Ich lasse mich immer von meinen Protagonisten führen und leiten. Das ist wie mit dem Gott, wenn man gläubig ist: Er hat dem Menschen den freien Willen gegeben. Und Hoffnung gibt es immer. Sogar mehr als das. Die liegt, wie die Schönheit, im Auge des Betrachters sprich Lesers. Bei einem offenen Ende ist der Leser derjenige, der die Wahl hat, so wie der Protagonist während der Geschichte.

5. Steckt da vielleicht ein Körnchen Wahrheit in diesem Roman? Irgendwie würde Ihre Biografie ein wenig zu Doras passen...und so tragisch kann nur die Realität sein :(

Ein Körnchen Wahrheit gibt es immer und überall. Was nicht bedeutet, dass es ein biografischer Roman ist. Natürlich stecke ich in Dora aber genauso in Luka oder Klara oder Ana. In jedem meiner Charaktere kann man mich finden, das sind doch meine Kinder. Und da ich nicht die Phantasie eines SF-Autors habe, muss ich mich mit dem zufrieden stellen, was ich kenne. Das sind die Zutaten, dann werden sie gemischt … wie ein Cocktail. 

6. Wollten Sie schon immer schreiben?

Immer. Mit sechs habe ich angefangen und nie aufgehört. Als die Zeit für Romane nicht reichte, schrieb ich Kurzgeschichten. Andere Leben leben zu können und immer in die Sicherheit des eigenen, tatsächlichen Leben zurückkehren zu dürfen,  hat mich seit je fasziniert und angezogen. Das gilt auch für das Schauspielen. Jemand anders sein zu können. Und zwar öffentlich. 
 
7. Wie lange hatten Sie die Idee zum Buch in Ihrem Kopf ohne sie aufzuschreiben?

Der Roman ist aus einer Kurzgeschichte zum Thema „Hotel“ entstanden, die jetzt, gekürzt, der Anfang des Buches also Kapitel 40 ist. Die hat mich zum Nachdenken gebracht, und dann ging alles ziemlich schnell. Ich bin sehr neugierig und ungeduldig, was nicht unbedingt gute Voraussetzungen für einen Schriftsteller sind. Ich habe es immer eilig, zum Ende zu kommen, denn ich will auch wissen, wie die Geschichte endet. Aber bevor ich mich hinsetze und tatsächlich anfange zu schreiben, muss alles stimmig sein, das heißt das WIE und das WAS müssen zusammen passen: Perspektive, Zeit, Form, Styl müssen absolut klar sein, bevor ich den ersten Satz schreiben kann. Der Inhalt kann sich immer ändern aber der Konstrukt nicht mehr.

 8. War "Jeden Tag, jede Stunde" ihr erstes Buchprojekt? Wie lange haben Sie für die Umsetzung gebraucht?

Da ich schreibe, seitdem ich 6 bin, habe ich schon viele Sachen geschrieben. Aber mit diesem Roman wollte ich es wissen. Ich habe es mit längeren Pausen in 2 Jahren, ohne Pausen in ca. 4 Monaten geschrieben. Ich bin eine schnelle Schreiberin. Was aber sehr zeitaufwendig war, war die Vorbereitung für die Vorstellung des fertigen Romans: Ich habe mich sehr intensiv damit beschäftigt, wie man sein Manuskript richtig an die Agenturen bzw. Verlage bringt, das ist sehr wichtig, wenn man überhaupt eine Chance haben will. 

 9. Wie lief es dann mit der Verlagssuche ab? Gab es viele Absagen? Viele Hürden zu überwinden?

Wie gesagt, ich habe mich gut vorbereitet. Ich habe es nur mit einem Verlag direkt versucht und nachdem ich verstanden habe, dass die Entscheidung für oder gegen ein Manuskript vom Bauchgefühl des jeweiligen Lektors abhängt, wandte ich mich an verschiedene Agenturen und habe so meinen Agenten Oliver Brauer gefunden, der gleich völlig begeistert war, und danach ging alles sehr sehr schnell.
  
10. Wurde eigentlich für den Roman ihr ursprünglicher Titel übernommen oder wurde dieser noch geändert? Denn viele Autoren erzählen, dass Sie ihre Buchtitel ändern mussten.

Mein ursprünglicher Titel wurde nicht übernommen, was mich aber nicht weiter störte, vor allem da der jetzige Titel auch mein Vorschlag war. Der Autor sollte dem Verlag vertrauen, wenn es um den Titel bzw. das Cover des Buches geht: Sie haben die nötige Erfahrung und wissen, was sie tun müssen, um das Buch zu verkaufen. Das ist deren Aufgabe. Sollte aber ein Autor völlig unglücklich damit, sprich Titel oder Cover, sein, wird auch der Verlag nicht darauf bestehen. Es ist schwierig allen recht zu machen, aber man bemüht sich, das ist auf jeden Fall meine Erfahrung. Mein Glück ist natürlich, dass ich mit der DVA einen wunderbaren Verlag bekommen habe.
  
11. Wie gefällt Ihnen das Cover ihres Romans? Hatten Sie dabei Mitspracherecht?

Das Cover gefällt mir sehr gut, ich liebe die Farben und die Atmosphäre und das Meer. Es ist warm und lebendig und gefühlsvoll. Meine Meinung war natürlich wichtig aber nicht entscheidend. 
  
12. Welcher Ihrer Protagonisten ist Ihnen lieber? Luka oder Dora? und warum?

Das ist eine unmögliche Frage! Das ist, als würden Sie eine Mutter fragen, welches ihrer Kinder sei ihr lieber. Ich liebe sie beide, wir drei sind zusammen entstanden und gewachsen, ich kenne ihre Stärken und Schwächen, habe Mitgefühl mit ihnen, wenn sie leiden und freue mich mit und für sie, wenn sie glücklich sind. Wir haben so viel zusammen durchgemacht…
  
13. Arbeiten Sie bereits an einem zweiten Roman?

Ja, ich arbeite an einem neuen Romanprojekt … mehr kann ich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen … außer dass es keine Fortsetzung ist!  
  
14. Besteht die Möglichkeit ihren Roman von Ihnen signieren zu lassen?

Natürlich, man kommt zu einer meiner Lesungen, die Termine stehen alle auf meiner homepage (www.natasa-dragnic.de) oder auf der Facebook-Seite von Dora und Luka.


An dieser Stelle möchte ich mich nochmal ganz herzlich bei Natasa Dragnic bedanken! Ich freue mich schon auf das neue Buch und bin ehrlich gesagt froh darüber, dass es keine Fortsetzung von "Jeden Tag, jede Stunde" sein wird, denn dieses Buch hat bereits das bestmögliche Ende gefunden!!!