Ich bin zurück meine Leser.
Es war ein Spontanurlaub von 6 Tagen, der mich nicht nur überraschend getroffen hat, sondern auch völlig unerwartet überrascht hat. Ich muss zugeben, es ist nicht meine Art zu "urlauben" aber zum Entspannen war es ok.
Normalerweise reisen wir so richtig. Also schön mit Rucksäcken auf den Buckeln durch die Landschaft ziehen, Menschen und ihre Kultur kennenlernen und ohne zu wissen wohin es uns verschlägt. Diesmal war es mehr ein Wellnessurlaub und ich habe noch immer ein schlechtes Gewissen weil ich das Gefühl habe, dass ich einfach zu wenig gesehen habe. Aber genug gemeckert...es war schön und ich werde das Land sicherich noch richtig bereisen, denn ich fand es wirklich toll.
Übrigens habe ich von den den ganzen 6 Tagen nur ein einziges Foto gemacht und das ist noch nicht einmal etwas geworden :)
Nun aber zum eigentlichen Thema:
Ich habe schon lange keine Rezensionen verfasst, weil ich schon längst bemerkt habe, dass ich so viele Bücher auf dem SuB habe, dass ich kaum Zeit finde mich mit ihnen genauer zu befassen. Die meisten meiner Rezensionen werden den Büchern einfach nicht gerecht, weil sie nur oberflächliche und subjektive Gefühle aufzeigen. Für mehr reicht die Zeit nicht, denn als "Testleser" muss man schnell etwas abliefern und das hat mir irgendwann gereicht. Meine Rezensionen und auch viele Blogbeiträge waren nur halblebig und irgendwie falsch. Hinzu kam ein Nachgeschmack und die Unlust in mir auf, als ich mich durch mein Studium gezwungen, endlich mal genauer mit Büchern auseinander setzen musste. Erst vor Kurzem habe ich die "Jenseitsnovelle" von Matthias Politycki interpretiert und durch das mehrmalige Lesen und den Austausch mit dem Autor, das Buch erst so richtig begriffen. Und dann habe ich meine erste Rezension gelesen und mich in Grund und Boden geschämt! Ich fand das Buch schon damals toll, aber konnte meine Gefühle nicht mit Argumenten belegen weil ich den Roman damals überhaupt nicht verstanden habe. Jetzt beschäftige ich mich mit dem "Märchenerzähler" und auch hier wird mir bewusst, dass dieses Buch so viel mehr bietet als die Rezensionen, die es dazu gibt, vermuten lassen. Und so ist mir klar geworden, dass man ein Buch, um es zu verstehen und rezensieren zu können, mehrmals lesen muss und sich damit richtig auseinandersetzen muss. Und ich habe beschlossen über Bücher nur noch dann zu schreiben, wenn ich diese Pflicht erfüllt habe.
Mir ist auch klar geworden, dass Rezensieren nicht das ist, was ich im Leben machen möchte. Es ist nicht mein Hobby, es war auch niemals eins. Ich wollte schon immer selber ein Buch schreiben aber habe mich nie getraut. Also habe ich mir dauernd Ausreden gesucht um das "Schreiben" aufzuschieben. Ich habe Bücher rezensiert, ich habe für das Uni Magazin geschrieben - und damit habe ich nur vermieden um mein Leben zu schreiben. Denn natürlich habe auch ich Angst, dass ich nicht gut genug bin. Immer wieder kreist der Gedanke in meinem Kopf: "Was wenn mein Buch keinem gefällt? Was wenn kein Verlag es haben will?" Denn in Wahrheit möchte ich nichts mehr als Schreiben und vom Schreiben leben. Und wie soll das jemals klappen, wenn ich es nie versuche?
Also habe ich mich dieses Jahr für "
NaNoWriMo" angemeldet. Viele Blogger kennen das bereits. Es handelt sich dabei um eine Organisation die solche Menschen wie mich endlich aus ihrem Schneckenhaus locken möchte, indem sie jeden November zum "Nationalen Schreibmonat" ernennt, bei dem es darum geht am Ende 50.000 Wörter zu Papier zu bringen. Egal ob man Mist schreibt, Hauptsache man schreibt irgend etwas. Denn mal ehrlich: Die meisten von uns scheitern tatsächlich am Schreiben. Ich für meinen Teil grüble so lange über bestimmte Ausdrucksweisen, bis mir die Lust vergeht. Und am Ende lösche ich mehr als ich schreibe und da ist NaNo richtig hilfreich.
Ich habe mich gerade rechtzeitig angemeldet aber weil ich im Urlaub war und gleich danach das Studium aufnehmen musste, bin ich noch nicht so gut voran gekommen, aber ich denke trotzdem, dass ich tatsächlich schaffen kann. Endlich werde ich es zu einem eigenen Buch bringen. Im Moment ist mir sogar egal wie es wird. Zum Überarbeiten habe ich ja später genug Zeit. Aber ich bin froh, dass ich endlich dem Mut gefunden habe, das zu tun, was ich schon immer mal tun wollte.
Hier mal die Statistik für die ersten Tage:
Was kann man daraus lesen? Zunächst einmal sieht man, dass ich heute noch nichts geschrieben habe - ich war auch bis um 20:00 an der Uni :( und man kann auch sehen, dass man heute eigentlich die 10.000 Wörter erreichen sollte, ich habe gerade mal 5.722
Es fiel mir die ersten Tage wirklich schwer spontan und ohne viel Nachdenken zu schreiben. Doch dann entdeckte ich im Forum die "Wordwars" Und erst dadurch habe ich gelernt zu schreiben, spontan und assoziativ. Ich habe gelernt die kritischen Areale meines Gehirns einfach abzustellen und seitdem klappt es wesentlich besser. Warum?
Nun, bei Wordwars schreibt eine Gruppe von Menschen genau 15 min. - max. 30 min an ihrem Roman und zwar so schnell wie möglich und postet dann das Ergebnis der geschriebenen Wörter im Forum. Es gibt keine Verlierer, nur Gewinner, denn es motiviert. Alleine die Tatsache, dass man nicht alleine da sitzt sondern Tausende andere zur gleichen Zeit wie wild in die Tasten tippen gibt Kraft.
Wer also schon immer ein Buch schreiben wollte, aber sich so wie ich dauernd davor gedrückt hat, sollte bei NaNoWriMo mitmachen!
Und wer jetzt denkt, das sei idiotisch weil man durch den Druck auch viel Mist produziert, der hat natürlich ein wenig recht. Aber! Dadurch dass man bei NaNo versucht nichts zu löschen um die 50.000 am Ende zu erreichen und am Ende des Monats garantiert kein Bock mehr hat an seinem Roman weiter zu arbeiten, der bekommt Abstand zu seinem Werk und kann dann nach ein paar Monaten vielleicht an die Korrektur ran gehen. Das ist mit Abstand besser, als wenn man Tag für Tag seine kürzlich geschrieben Seiten liest, denn um gute Korrektur leisten zu können, bzw. den Text überhaupt beurteilen zu können, muss man ihn geschrieben haben und Abstand zu ihm aufgebaut haben. Erst nach einer Weile kann man wieder objektiv darüber urteilen und das ist das, was mir bisher beim Schreiben gefehlt hat!!!
So, jetzt muss ich aber an meinem Buch schreiben :) Übrigens: Wer von euch macht da auch mit? Vielleicht können wir uns ja gegenseitig den Rücken stärken!!!