Sonntag, 20. Februar 2011

[OPAW] ... One Poem A Week ...

Letzte Woche blieb das Gedicht aus weil es doch sehr stressig wurde, aber nun habe ich mich wieder auf die Suche begeben und habe etwas schönes gefunden:

Es handelt sich um ein Liebesgedicht, wenn nicht um DAS Liebesgedicht schlechthin. Zumindest in Russland, wo es Jahrzehnte lang ein Pflichtgedicht in der Schule war (Vielleicht ist es heute noch immer so ?!)

Es stammt aus der Feder von Alexander Puschkin (1799 bis 1837) und hier stelle ich es sowohl als Original und auch als Übersetzung von Eric Boerner:


Я помню чудное мгновенье

Передо мной явилась ты,
Как мимолетное виденье
Как гений чистой красоты

В томленьях грусти безнадежной
В тревогах шумной суеты
Звучал мне долго голос нежный
И снились милые черты

Шли годы. Бурь порыв мятежный
Рассеял прежние мечты,
И я забыл твой голос нежный,
Твои небесные черты.

В глуши, во мраке заточенья
Тянулись тихо дни мои
Без божества, без вдохновенья,
Без слёз, без жизни, без любви.

Душе настало пробужденье:
И вот опять явилась ты,
Как мимолетное виденье,
Как гений чистой красоты.

И сердце бьется в упоенье,
И для него воскресли вновь
И божество, и вдохновенье,
И жизнь, и слезы, и любовь.


Ein Augenblick, ein wunderschöner:
Vor meine Augen tratest du,
Erscheinung im Vorüberschweben,
Der reinen Schönheit Genius.

In hoffnungslosem Leid gefangen,
Im Wirbelwind der lauten Welt
Erklang dein zartes Stimmchen lange,
Im Traum erschien dein zartes Bild.

Der Sturm rebellischer Visionen
Zerbrach, was einstmals Träume warn,
Dein zartes Stimmchen ging verloren,
Dein Götterbild schwand mit den Jahrn.

Ertaubt, im Finster der Verbannung
Still Tag um Tag von dannen schlich,
Kein Gott, und keine Musen sangen,
Kein Leben, Tränen, Lieben nicht.

Doch dann erwachte meine Seele:
Von neuem tratst du auf mich zu,
Erscheinung im Vorüberschweben,
Der reinen Schönheit Genius.

Erregung, Herzschläge erklingen,
Neu aus der Asche schwingt sich auf
Die Gottheit, und die Musen singen,
Und Leben, Tränen, Liebe auch.



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